Tippelsberg Bochum
Halde oder natürliche Erhebung? Beides: Als einer der letzten Ausläufer des Ardeygebirges diente der Tippelsberg in den 1980er- und 1990er-Jahren als Bau- und Bodenschuttdeponie – und wurde dadurch noch weiter aufgehöht. Unter anderem wurde hier der Aushub der Stadtbahnlinie U 35 abgelagert. Deutlich fantasievoller sind die Geschichten, die sich um seine Entstehung ranken und in denen der Riese Tippilus eine wichtige Rolle spielt.
Nach einer langen Reise soll der Riese Tippilus an dieser Stelle seine Schuhe vom Lehm befreit haben, die Klumpen formten den gleichnamigen Berg. Eine andere Sage erzählt von einem Kampf, den Tippilus mit dem Stimberg-Riesen um eine Bauersfrau hatte. Tippilus fiel – und schuf durch den Aufprall seines Körpers auf den Boden die natürliche Erhebung. Die reicht heute dank der Aufschüttungen rund 40 Meter hoch über Niveau und wurde seit seiner Freigabe für die Öffentlichkeit im Jahr 2007 in ein gefragtes Erholungsgebiet umgestaltet. Und das bewusst unter Beteiligung der Bevölkerung. Zu den Besonderheiten des Tippelsberges zählt der gepflasterte Gipfelplatz mit einem liegenden Gipfelkreuz. Das aus Gabionen (Mauersteinkörben) mit Holzauflage zum Sitzen gestaltete Kreuz weist in die vier Himmelsrichtungen. Acht Stelen aus Stahl richten den Blick auf wichtige Sehenswürdigkeiten der Umgebung - Gucklöcher in unterschiedlichen Höhen machen Ausblicke dabei sowohl für kleine und große Besucher möglich.
Besucher gelangen über mehrere Pfade auf den Gipfel: Es gibt einen Kinder-, einen Serpentinen- und natürlich einen Riesenweg. In Anlehnung an die hübschen Geschichten um Tippilus hat man zudem gleich noch ein paar überdimensionale Fußabdrücke in den Boden gegossen. Vom Berg aus eröffnet sich ein weiter Blick über Bochum, Herne und große Teile des mittleren Ruhrgebiets.