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Flöz Dickebank



Sie gilt als eine der ältesten Siedlungen des Ruhrgebiets: Die Siedlung Flöz Dickebank, angelegt als Kolonie Ottilienaue, wurde ab 1868 für die Arbeiter der Zeche Alma erbaut. Überregionale Bekanntheit erlangte die Gelsenkirchener Siedlung durch den starken Widerstand der Bewohner gegen den drohenden Abriss Anfang der 1970er-Jahre. Fortan entwickelte sich die Kolonie zu einem regionalen Zentrum von Bürgerinitiativen gegen den Abriss von Arbeitersiedlungen im Revier.

Die Aufnahme der Förderung der beiden Zechen Rheinelbe und Alma 1861 bzw. 1871 zog viele Zuwanderer nach Gelsenkirchen. Die Männer und ihre Familien kamen zunächst bei ansässigen Bauern oder in provisorischen Behausungen unter. Die steigende Wohnungsnot zwang die Bergwerksbetreiber Détillieux, Frères et Cie. jedoch schließlich, selbst Wohnraum für ihre Belegschaft zu schaffen. Sie ließen um 1870 die Siedlung Flöz Dickebank mit anderthalbgeschossigen Zechenhäusern anlegen, anfangs noch unter dem Namen Ottilienau. In der zweite Bauphase ab 1906 veränderten sich sowohl der Haustyp als auch die Siedlungskonzeption zugunsten einer anspruchsvolleren Gestaltung. Unter Einfluss der Gartenstadtbewegung erhielt das bisherige gleichförmige Siedlungsraster durch einen Marktplatz und zweigeschossige Eckbebauungen mit Hofbildung einen eher städtischen Charakter.

1974 beschlossen Stadtverwaltung und Rheinisch-Westfälische Wohnstätte AG den Abriss der Siedlung, um drei- bis zwölfgeschossige Gebäude zu errichten. Nach zweijährigem Protest der Bewohner wurde schließlich die Sanierung verkündet und ab 1979 umgesetzt. Im öffentlichen Bewusstsein und in der Fachwelt setzte ein Stimmungsumschwung ein: Es bildeten sich immer häufiger Initiativen, die ihren "Wohnbereich mit besonderer Sozialstruktur" erfolgreich verteidigten. Bereits 1976 fand am Flöz Dickebank der "Kongress zur Erhaltung von Arbeitersiedlungen" statt. Seit 2008 steht die Siedlung unter Denkmalschutz.

Virchowstraße/Flöz Sonnenschein
45886 Gelsenkirchen

Immer geöffnet

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