Zechensiedlung Teutoburgia
Licht, Grün und eine scheinbar ländliche Idylle für die Arbeiter und Beamten der Zeche: Zwischen 1909 und 1923 entstand - zeitgleich mit Inbetriebnahme der Zeche Teutoburgia des Bochumer Vereins - die gleichnamige Siedlung mit 136 Gebäuden und über 450 Wohnungen nach der Idee der Gartenstädte. Eine attraktive Kolonie, die noch heute als eine der schönsten Bergarbeitersiedlungen im Ruhrgebiet gilt.
Trotz der individuellen Gestaltung der Gebäude wurden in Teutoburgia letztlich nur vier Grundgebäudetypen umgesetzt, die die soziale Hierarchie der Bewohner widerspiegeln: Die ältesten Häuser finden sich an der Baare- und Laubenstraße, die Beamten- und Steigerhäuser wurden an der Schadeburgstraße errichtet. Eine Besonderheit innerhalb der Siedlung bildet der nach dem Ersten Weltkrieg erbaute Teutoburgiahof, der sich als Blockbebauung um einen als Innenhof gestalteten Straßenzug zieht. Im Vergleich zu den älteren Siedlungshäusern wurden hier einfache und zu größeren Einheiten zusammengefasste Bauformen umgesetzt. Die alleeartige Baarestraße bildet die Hauptachse der Siedlung, von der alle anderen Wege in harmonischen Schleifen abgehen; sie führte einst direkt zum Tor der Zeche. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Siedlung kaum beschädigt. Die wenigen zerstörten Gebäude wurden durch Neubauten ersetzt.
Die VEBA Wohnen AG sicherte als damalige Eigentümerin den Mietern 1983 ein Dauerwohnrecht und die langfristige Erhaltung der Siedlung zu und erhielt für die vorbildliche Modernisierung der Kolonie, für die rund 30 Millionen Mark an Fördermitteln bereit gestellt wurden, den "Bauherrenpreis". Seit 1991 steht Teutoburgia unter Denkmalschutz; ein Jahr später wurde am Rand der Kolonie die Siedlung Korte Düppe gebaut, die sich in ihrer Architektur an den traditionellen Bauten orientiert.
Immer geöffnet